Der Dobermann
1. Die Geschichte des Dobermanns | ||
2. Allgemeines Erscheinungsbild | ||
2.1 Proportionen | ||
2.2 Wesen | ||
3. Grösse / Gewicht | ||
4. Kopf | ||
4.1 Oberkopf | ||
4.2 Gesichtsschädel | ||
5. Körper | ||
6. Gliedmassen | ||
6.1 Vorderhand | ||
6.2 Hinterhand | ||
6.3 Gangwerk | ||
7. Haut | ||
7.1 Haarkleid | ||
1. Die Geschichte des Dobermanns | ||
Die Rasse Dobermann führt als einzige deutsche Rasse den Namen ihres ersten bekannten Züchters Friedrich Louis Dobermann (2.1.1834-9.6.1894). Nach der Überlieferung war er Steuereintreiber, Abdeckereiverwalter und nebenbei städtischer Hundefänger, mit dem gesetzlichen Recht alle freilaufenden Hunde einzufangen. Zur Zucht paarte er aus diesem Reservoir besonders scharfe Hunde. Die bedeutendste Rolle bei der Bildung der Rasse Dobermann spielten sicherlich die sogenannten "Fleischerhunde", die unter den damaligen Verhältnissen schon als relativ durchgezüchtete "Rasse" angesehen werden konnte. Diese Hunde waren eine Art Vorläufer der heutigen Rottweiler vermischt mit einer Art Schäferhund, der in Thüringen in schwarz mit rostroten Abzeichen vorhanden war. Mit der hier aufgezählten Mischung von Hunden hat F.L. Dobermann in den 70ern des vorigen Jahrhunderts gezüchtet. Er erhielt dadurch " seine Rasse", d.h. Gebrauchshunde, die nicht allein wachsam sondern auch "mannfeste Hof- und Haushunde" waren. Sie wurden viel als Hüte- und Polizeihunde eingesetzt. Die zahlreiche Verwendung im Polizeidienst führte damals zu dem Beinamen Gendarmenhunde. Bei der Jagd, wurden sie überlegend zur Bekämpfung des Raubwildes benutzt. Unter den hier geschilderten Voraussetzungen war es fast zwangsläufig, dass der Dobermann schon zu Beginn dieses Jahrhunderts als Polizeihund offiziell anerkannt wurde. Die Dobermannzucht erstrebt einen mittelgrossen, kräftigen und muskulös gebauten Hund, der trotz aller Substanz in der Linienführung des Körpers Eleganz und Adel erkennen lässt. Er soll sich als Begleit- Schutz- und Gebrauchshund sowie Familienhund in besonderem Masse eignen. |
||
2. Allgemeines Erscheinungsbild | ||
Der Dobermann ist mittelgross, kräftig und muskulös gebaut. Durch die elegante Linienführung seines Körpers, die stolze Haltung, das temperamentvolle Wesen und den Ausdruck von Entschlossenheit, entspricht er dem Idealbild eines Hundes. | ||
2.1 Proportionen | ||
Das Gebäude des Dobermanns erscheint fast quadratisch, dies gilt besonders für Rüden. Die Rumpflänge (Brustbein bis Sitzbeinhöcker) soll die Widerristhöhe bei Rüden um nicht mehr als 5% und bei Hündinnen um nicht mehr als 10% überschreiten. | ||
2.2 Wesen | ||
Die Grundstimmung des Dobermanns ist freundlich, friedlich, in der Familie sehr anhänglich und kinderlieb. Gefordert werden ein mittleres Temperament und eine mittlere Schärfe. Weiterhin wird eine mittlere Reizschwelle gefordert. Bei einer guten Führung und Arbeitsfreude des Dobermann ist auf Leistungsfähigkeit, Mut und Härte zu achten. Bei angepasster Aufmerksamkeit gegenüber der Umwelt ist auf Selbstsicherheit und Unerschrockenheit besonders Wert zu legen. | ||
3. Grösse / Gewicht | ||
- Grösse: jeweils mittlere Grösse erwünscht Widerristhöhe Rüden: 68 - 72cm Widerristhöhe Hündinnen: 63 - 68cm |
- Gewicht: Rüden: 40 - 45kg Hündinnen: 32 - 35kg |
|
4. Kopf | ||
4.1 Oberkopf | ||
Kräftig, zum Gebäude passend. Von oben gesehen entspricht der Kopf einem stumpfen Keil. Die Querlinie des Scheitels soll von vorne gesehen annähernd waagerecht verlaufen, also nicht zu den Ohren abfalle. Die fast gerade in Fortsetzung zum Nasenrücken verlaufende Scheitelbeinlinie fällt zum Nacken in leichter Rundung ab. Die Augenbrauenbögen sind gut entwickelt, ohne hervorzutreten. Die Stirnfurche ist noch sichtbar. Das Hinterhauptbein soll nicht auffällig sein. Von vorn und oben betrachtet dürfen die Seitenflächen des Kopfes nicht ausladend (backig) wirken. Die seitliche leichte Wölbung des Oberkiefers und der Jochbeine müssen in Harmonie zur Gesamtlänge des Kopfes stehen. Die Muskeln des Kopfes sind kräftig entwickelt. Stop: Der Stirnabsatz ist gering, aber deutlich erkennbar ausgebildet. |
||
4.2 Gesichtsschädel | ||
Nase: Nasenkuppe gut ausgebildet, mehr breit als rund und mit grossen Öffnungen, ohne insgesamt hervorzutreten. Bei schwarzen Hunde ist die Nase schwarz, bei Braunen entsprechend mit helleren Tönung angepasst. Fang: Der Fang muss im richtigen Verhältnis zum Oberkopf stehen und kräftig entwickelt sein. Der Fang ist tief, die Mundspalte soll weit bis zu den Molaren reichen. Eine gute Fangbreite muss auch im Bereich der oberen und unteren Schneidezähne vorhanden sein. Lefzen: Sie sollen fest und glatt an den Kiefer anliegen und einen straffen Verschluss der Mundspalte gewährleisten. Dunkle Pigmentierung, bei Braunen etwas heller Tönung. Kiefer/Gebiss/Zähne: Kräftiger, breiter Ober- und Unterkiefer. Scherengebiss, 42 Zähne entsprechend dem Zahnschema, normale Gröss. Augen: Sie sind mittelgross, oval und von dunkler Farbe. Bei braunen Hunden ist eine etwas hellere Tönung erlaubt. Gut anliegende Augenlider, Lidrand behaart. Ohr: Die naturbelassenen Ohren haben eine angemessene Grösse, an der höchsten Stelle des Oberkopfes seitlich angesetzt, liegen sie im Idealfall an den Wangen an. Hals: Im Verhältnis zum Körper und Kopf von guter Länge. Er ist trocken und muskulös. Die Linienführung ist aufsteigend und gefällig gebogen. Seine Haltung ist aufrecht und zeigt Adel. |
||
5. Körper | ||
Widerrist: Er soll besonders bei den Rüden in Höhe und Länge hervortreten und dadurch der Rückenlinie den von der Kruppe her aufsteigenden Verlauf bestimmen. Rücken: Kurz und fest, von guter Breite und gut bemuskelt. Lendengegend: Von guter Breite und gut bemuskelt. Die Hündin kann in der Lendenpartie etwas länger sein, da sie für das Gesäuge Platz benötigt. Kruppe: Sie soll vom Kreuzbeinin Richtung Rutenansatz gering, also kaum wahrnehmbar abfallen. Wirkt somit gut gerundet, ist weder gerade noch auffällig abfallend. Gute Breite mit starker Muskulatur. Brust: Die Brustlänge und -tiefe muss im richtigen Verhältnis zur Rumpflänge stehen, dabei soll die Tiefe mit leicht gewölbten Rippen annährend die Hälfte der Widerristhöhe erreichen. Die Brust ist von guter Breite und nach vorne besonders ausgeprägt (Vorbrust). Bauchlinie: Vom Ende des Brustbeins zum Becken ist die Bauchlinie deutlich aufgezogen. Rute: Die Rute bleibt naturbelassen und wird im Idealfall im leichten Bogen nach oben getragen. |
||
6. Gliedmassen | ||
6.1 Vorderhand | ||
Allgemeines: Die Vorderläufe stehen von allen Seiten gesehen fast gerade, d.h. senkrecht zum Boden und sind kräftig ausgebildet. Schultern: Das Schulterblatt liegt fest am Brustkorb an, beiderseits der Schulterblätter gut bemuskelt und überragt oben die Dornforsätze der Brustwirbel. Möglichst schräg und gut zurückgelagert beträgt der Winkel zur Waagerechten ca 50°. Oberarm: Gute Länge mit guter Bemuskelung, Winkel zum Schulterblatt etwa 105 - 110°. Ellenbogen: Gut anliegend, nicht ausdrehend. Unterarm: Kräftig und gerade, gute Bemuskelung. Länge in Harmonie zum Gesamtkörper. Vorderfusswurzelgelenk: Kräftig. Vordermittelfuss: Knochen kräftig, von vorne gesehen gerade, von der Seite nur angedeutete Schrägstellung (höchstens 10°). Vorderpfoten: Die Pfote sind kurz und geschlossen. Die Zehen sind noch oben gewölbt (Katzenpfoten), Krallen kurz und schwarz. |
||
6.2 Hinterhand | ||
Allgemeines: Von Hinten betrachtet wirkt der Dobermann auf Grund seiner ausgeprägten Beckenmuskulatur in Hüfte und Kruppe breit und abgerundet. Die vom Becken zum Ober- und Unterschenkel verlaufenden Muskeln ergeben eine gute Breitenentwicklung auch im Oberschenkelbereich, in der Kniegegend und am Unterschenkel. Die kräftige Hinterläufe sind gerade und stehen parallel. Oberschenkel: Gute Länge und Breite mit starker Bemuskelung. Gute Winkelung am Hüftgelenk. Winkleung zur Horizontalen etwa 80 - 85°. Knie: Das Kniegelenk ist kräftig und wird vom Ober- und Unterschenkel sowie Kniescheibe gebildet. Der Kniewinkel beträgt etwa 130°. Unterschenkel: Mittellang, in Harmonie zur Gesamtlänge der Hinterhand. Sprunggelenk: Mittelkräftig, parallel. Die Unterschenkelknochen verbinden sich im Sprunggelenk mit dem Mittelfussknochen (Winkel ca. 140°). Hintermittelfussknochen: Er ist kurz und steht senkrecht zum Bodenn. Hinterpfoten: Wie die Vorderpfoten sind auch die Zehen der hinteren Gliedmassen kurz , gewölbt und geschlossen. Krallen kurz, schwarz. |
||
6.3 Gangwerk | ||
Das Gangwerk ist sowohl für die Leistungsfähigkeit, als auch für das Exterieur von besonderer Bedeutung. Der Gang ist elastisch, elegant, wendig, frei und raumgreifend. Die Vorderläufe schwingen möglichst weit vor. Die Hinterhand gibt weitausgreifend und federnd die erforderliche Schubkraft. Der Vorderlauf der einen und der Hinterlauf der anderen Seite werden zugleich nach vorne geführt. Gute Festigekit des Rückens, der Bänder und Gelenke. | ||
7. Haut | ||
Die Haut liegt überall straff an und ist gut pigmentiert. | ||
7.1 Haarkleid | ||
Beschaffenheit des Haares: Das Haar ist kurz, hart und dicht. Es liegt fest und glatt an und ist gleichermässig über die ganze Oberfläche verteilt. Unterwolle ist nicht statthaft. Farbe: Die Farbe ist schwarz oder braun mit rostrotem, scharf abgegrenzten und sauberem Brand. Der Brand befindet sich am Fang, als Fleck auf den Backen und oberhalb der Augenbrauenbögen, an der Kehle, zwei Flecken auf der Brust, an den Mittelfüssen un Pfoten, an den Innenseiten der Hinterschenkel, am After und Sitzbeinhöcker. |
||